Um die Verformungsstabilität der Gleitlager unter ungünstigsten Bedingungen zu bestimmen, müssen wir erst die maximal angewandte Kraft Fmax ermitteln. Um die maximale Kraft zu bestimmen, die wesentlich für eine robuste Lagerkonstruktion ist, müssen wir folgende Faktoren berücksichtigen: die zu erwartenden Belastungen der Konstruktion, den Belastungsverlauf auf Basis ähnlicher Konstruktionen, die gemessenen Lasten, Informationen zu Energiequellen wie Drehmoment oder Drehzahl, Stoßbelastungen. Die maximale spezifische Belastung p max wird verwendet, um zu bestimmen, ob die Belastbarkeit des Lagerwerkstoff für die maximale Belastung ausreicht.
Bei der Bestimmung der Gleitlagerlebensdauer ausgewählter GGB Produkte wird eine durchschnittliche bzw. gewichtete Lagerbelastung F verwendet, um zu ermitteln, ob der Lagerwerkstoff angesichts der Gleitgeschwindigkeit eine ausreichende Lebensdauer mitbringt. Die durchschnittliche Lagerbelastung wird anhand der minimalen und maximalen Belastungswerte errechnet. Wenn die Belastungsspanne zwischen Minimal- und Maximalwert relativ klein (unter 25 Prozent) ist, nehmen Sie einfach den Durchschnitt aus beiden Werten. Wenn die Belastungsspanne relativ groß ist, addieren Sie 2/3 der Differenz zum Minimalwert, um einen „konservativen“ Durchschnitt zu erhalten. Stehen Verlaufsdaten zur Belastung über die Zeit zur Verfügung ist bei angenommener gleichbleibender Drehzahl ein gewichteter Mittelwert möglich:
wobei tn und Fn die jeweiligen Zeiten und Belastungen für jeden Anstieg von Zeit/Belastung und St sind.
Wenn sich die Drehzahl ändert, ersetzen Sie die Anzahl der Umdrehungen n1, n2 ... nn und Sn durch den Zeitanstieg t1, t2 ... tn und St.
Nachdem Maximal- und Durchschnittskraft nun bestimmt sind, lässt sich die spezifische Belastung ganz einfach berechnen:
- Bei Gleitlagern wird die projizierte Fläche A = Di ´ B auf Basis des Gleitlager-Innendurchmessers Di mit der Lagerlänge B multipliziert:
- Bei Anlaufscheiben gilt A = 0.25 ´ p ´ (Do2 – Di2), wobei es sich bei Do und Di jeweils um den Außen- bzw. Innendurchmesser der Anlaufscheiben handelt.
- Bei der Anlauffläche von Bundbuchsen gilt A = 0.04 ´ p ´ (Do2 – Di2), wobei Do der Bundaußendurchmesser und Di der Bundinnendurchmesser ist.
- Bei linearen Gleitführungen gilt A = L ´ W, wobei L = Lagerwerkstofflänge und W = Lagerwerkstoffbreite.